Bist Du ständig am Feuerlöschen – oder lebst Du Dein authentisches Leben?

Der verborgene Unterschied zwischen einem Leben voller Krisen oder Dramen und einem voll von Harmonie, Reife bzw. Gravitas?

So habe ich meine eigenen Feuerlöscher erkannt. Kennst Du das auch? Du wachst morgens auf und hast das Gefühl, Du bist schon im Rückstand. Nachrichten prasseln auf Dich ein, bei der Arbeit brennt’s, in Beziehungen hakt’s, Du willst gesund bleiben, motiviert bleiben, irgendwie klarkommen. Kaum ist ein Problem gelöst, steht das nächste vor der Tür.

Ist das einfach das Leben – oder bist Du nur noch am Feuerlöschen?

Viele von uns fühlen sich, als würden sie permanent hinterherlaufen und die entscheidende Frage ist:

Führen wir unser Leben oder reagieren wir eigentlich nur auf das, was passiert?

Der Unterschied zwischen Feuerlöschen und Managen liegt nicht in der Menge der Aufgaben, sondern in der Art und Weise, wie wir damit umgehen.

In diesem Newsletter geht’s darum, wie Du Dein Leben bewusster, entspannter und für Dich echter gestalten kannst. Wir schauen uns an, wie Du emotional stabil bleibst, Deine Leidenschaft lebst ohne Dich zu verausgaben oder davon überrollt zu werden, aus Deiner besten Version heraus agierst und Mitgefühl entwickelst – für Dich selbst und andere.

Als erstes konzentrieren wir uns darauf, was Feuerlöschern für uns bedeutet.

 

Feuerlöschen: Wenn das Leben zur Dauerkrise wird

Feuerlöschen bedeutet, dass du ständig auf alles um dich herum reagierst (aus der Hüfte schießen*). Du hetzt von einer Aufgabe zur nächsten, ohne Luft zu holen, ohne wirklich nachzudenken oder zur Ruhe zu kommen.

Das ist emotional unglaublich anstrengend. Es hält uns in einem fast konstanten Zustand in der ersten Panikstufe. Psychologen nennen das sympathetische Dominanz.  Dein Nervensystem steht dauernd unter Strom, Du bist innerlich angespannt, gestresst, manchmal euphorisch, dann wieder total down - eine emotionale Achterbahn.

In diesem Modus wird Leidenschaft schnell zur Besessenheit. Du jagst Zielen hinterher, nicht weil sie Dich wirklich erfüllen, sondern weil Du Angst hast, was passiert, wenn Du anhältst. Dein Selbstwert hängt an Erfolgen. Läuft’s gut, fühlst Du Dich super – läuft’s schlecht, bist Du am Boden.

Das ist keine echte Leidenschaft, das ist Überlebensmodus, getarnt als Ehrgeiz. Ich lade Dich ein, die folgende Frage zu reflektieren und Deine Beobachtungen dazu notieren:

Welche Art von Entscheidung treffen wir, wenn wir uns in diesem Zustand befinden?

Damit wird es Dir möglich, etwaige chaotische Situationen zu erkennen um dann eine effektivere Strategie zu üben und in Zukunft anwenden.

*in Erinnerung an meinen Vater, der Jaeger war.

 

Managen: Ruhig bleiben und bewußt handeln

Das Gegenteil davon ist Managen. Das heißt: Du schaffst Raum zwischen dem, was passiert und der Reaktion (Stimulus & Effekt). Du schaust erst mal hin und atmest bevor Du handelst. Du lebst mit Achtsamkeit und voller Präsenz anstatt des Dauerdramas oder Chaos.

Hier kommt das „höhere Selbst“ ins Spiel. Es ist der Teil von Dir, der ruhig, klar, weise, mitfühlend und geerdet ist. Agiert man von dieser Position werden Emotionen nicht ignoriert. Stattdessen werden sie anerkannt, ohne davon überrollt zu werden.

Wenn Du aus diesem Teil, dem höheren Selbst heraus lebst:

Managen heißt nicht, daß Du gefühllos wirst – es heißt nur, daß Gefühle Entscheidungen nicht steuern und übernehmen.

Somit koppeln sich diese Emotionen der Situation ab und schaffen eine neutralere Perspektive.

 

Emotionale Distanz – ohne Abkapseln

Einer der befreienden Schritte im Leben ist, zu lernen:  Gefühle sind nicht immer die Wahrheit.
Es geht nicht darum, Gefühle zu unterdrücken oder zu vermeiden, sondern sie von der Situation zu trennen.

Beispiel: Jemand sagt ein Treffen ab. Im Feuerwehrmodus könnten Gedanken entstehen wie: „Ich bin ihm nicht wichtig“ oder „Ich habe bestimmt etwas falsch gemacht“. Eine reifere Perspektive könnte lauten: „Vielleicht ist er überfordert oder braucht Raum – das muss nicht unbedingt mit mir zu tun haben.“

Diese Distanz hilft dir, die Dinge zu sehen, wie sie sind. Ohne von der Brille der Ängste verfärbt zu werden.

Vorschlag:

  1. Nimm die Emotion wahr (Wut, Angst, Traurigkeit usw.).
  2. Benenne sie: „Ich mache mir Sorgen.“
  3. Stell die Frage: „Was könnte hier noch wahr sein?“

Löst Du dich von reflexhaften Emotionen, indem Du innehältst ohne aus der Hüfte zu schießen, beginnst Du, aus der Mitte (dem höheren Selbst) zu leben – nicht aus dem Drama oder Chaos.

Fragst Du Dich nun, was der Unterschied zwischen hilfreicher Leidenschaft und der emotionalen Turbulenz oder Wirbelwind ist?

   

Leidenschaft vs. emotionale Turbulenz

Leidenschaft wird oft romantisiert als wild und alles verzehrend. Doch echte, nachhaltige Leidenschaft ist beständig. Sie nährt Dich, ohne zu überwältigen. Sie verbindet Dich mit Deinem Sinn, den Werten und nicht mit Panik.

Stelle Dir die folgenden Fragen:

Authentische Leidenschaft führt Dich in den Flow. Emotionale Turbulenz hingegen reißt Dich in den Überlebensmodus.

Ein reifes Leben erfordert, zwischen beiden zu unterscheiden. Es geht nicht darum, Leidenschaft zu unterdrücken, sondern sie zu erden.

Um dies umzusetzen ist es super wichtig, sich selbst zu verstehen und Selbst Mitgefühl zu praktizieren.

 

Selbstmitgefühl – dein stiller Anker

Eines der größten Zeichen von Reife ist, wie Du mit dir selbst umgehst, wenn’s nicht läuft und scheiterst.

Machst Du dich fertig? Denkst Du: „Ich hätte mehr tun müssen“, „Ich bin nicht gut genug“, „Alle anderen kriegen es besser hin“, „nicht genug gewusst zu haben“?  Oder schenkst Du Dir die gleiche Wärme, die Du einem kämpfenden Freund schenken würdest? Feuerlöschen lebt von Selbstkritik.

Managen hingegen lädt zu Selbstmitgefühl ein:

Selbstmitgefühl ist keine Schwäche, Egoismus oder Luxus. Es ist gesunder Menschenverstand. Es hilft dir, schneller wieder aufzustehen, stärker zu wachsen und mit deinen Werten verbunden zu bleiben – selbst wenn alles schiefgeht.

Es bedeutet auch nicht, dass sich alles um MICH, MICH, MICH handelt!

 

Mitgefühl für andere – Sehen ohne zu absorbieren und dich zu verlieren

Mitgefühl heißt nicht, dass Du die Sorgen anderer zu Deinen eigenen machst. Es ist keine Co-Abhängigkeit. Du kannst tief für andere empfinden, ohne ihre Emotionen zu Deinen eigenen zu machen.

Im Feuerlöscher-Modus übernimmst Du automatisch den Stress der anderen. Ihre Dringlichkeit wird zu Deiner. Ihr Drama wird zu Deinem und auch der Schmerz überträgt sich.

Ein reifes, authentisches Leben beinhaltet empathische Grenzen. Du kannst zuhören, Raum halten, unterstützen – ohne deine eigene Mitte zu verlieren.

Ein  paar hilfreiches Mantras:

„Ich nehme ihre Emotionen wahr, aber ich absorbiere sie nicht.“ 

„Ich bin völlig präsent und höre zu, habe jedoch keine Antworten oder Lösungen.“

Das schützt den inneren Frieden und erlaubt es dennoch, bedeutsam präsent zu sein.

 

Vom Krisenmodus zur Klarheit: Praktische Schritte

Hier sind einige tägliche Impulse, um vom Feuerlöschen ins Management zu wechseln:

 

Zum Abschluss: Du bist der Manager deiner inneren Welt

Es wird immer wieder mal brennen im Leben – Krisen, Überraschungen, große Gefühle. Aber du musst nicht dauernd im Feuer stehen.

Du kannst lernen, die Ruhe im Auge des Sturms zu sein. Du kannst aufhören, reflexhaft zu reagieren – und anfangen, bewusst zu antworten.

Also stell dir die Frage:

Bin ich gerade am Feuerlöschen – oder manage ich mein Leben?

Die Antwort kann alles verändern.

Schreib mir mit Deinen Erfahrungen und Beobachtungen, ich freu mich drauf.